Als sensibler Seismograph jener „verlorenen Generation“, die in den Kriegsjahren noch zu jung für eine direkte Teilnahme am Kriegsgeschehen gewesen war, aber dann unter katastrophalen Kriegsfolgen und Krisen aufwachsen musste, übernimmt Klaus Mann in seinen frühen Schriften die Rolle des „Vertreters der jüngsten Generation“. Für seine weitergehenden Überlegungen um die Jugendfrage bieten die zwischen 1924 und 1933 entstandenen Texte einen interessanten Ausgangspunkt. Um zwei konzeptuelle Achsen drehen sich die frühen Überlegungen des Autors: Jugendbewegung und Generationskonflikt. Der Aufsatz versucht, beide konzeptuellen Achsen zu betrachten und in indirekter Weise die Frage zu beantworten, ob Manns Reflexionen unter einigen Gesichtspunkten mit der Generationstheorie von Karl Mannheim übereinstimmen. As the public voice of his generation, Klaus Mann thematizes in his essays and literary works the crisis and the generational conflicts of the young German post-war generation with their parents. Klaus Mann assumes the role of the "representative of the youngest generation" in his early writings: the texts written between 1924 and 1933 provide an interesting starting point for his broader reflections on the youth question. The author's early considerations revolve around two conceptual axes: the youth movement and generational conflict. This essay aims to examine both conceptual axes and indirectly address the question of whether Mann's reflections align, in some respects, with Karl Mannheim's theory of generations.

"Die Eltern hatten es leichter": Jugendfrage und Generationskonflikt bei Klaus Mann

Nadia Centorbi
2021-01-01

Abstract

Als sensibler Seismograph jener „verlorenen Generation“, die in den Kriegsjahren noch zu jung für eine direkte Teilnahme am Kriegsgeschehen gewesen war, aber dann unter katastrophalen Kriegsfolgen und Krisen aufwachsen musste, übernimmt Klaus Mann in seinen frühen Schriften die Rolle des „Vertreters der jüngsten Generation“. Für seine weitergehenden Überlegungen um die Jugendfrage bieten die zwischen 1924 und 1933 entstandenen Texte einen interessanten Ausgangspunkt. Um zwei konzeptuelle Achsen drehen sich die frühen Überlegungen des Autors: Jugendbewegung und Generationskonflikt. Der Aufsatz versucht, beide konzeptuellen Achsen zu betrachten und in indirekter Weise die Frage zu beantworten, ob Manns Reflexionen unter einigen Gesichtspunkten mit der Generationstheorie von Karl Mannheim übereinstimmen. As the public voice of his generation, Klaus Mann thematizes in his essays and literary works the crisis and the generational conflicts of the young German post-war generation with their parents. Klaus Mann assumes the role of the "representative of the youngest generation" in his early writings: the texts written between 1924 and 1933 provide an interesting starting point for his broader reflections on the youth question. The author's early considerations revolve around two conceptual axes: the youth movement and generational conflict. This essay aims to examine both conceptual axes and indirectly address the question of whether Mann's reflections align, in some respects, with Karl Mannheim's theory of generations.
2021
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